In Kontakt mit dir selbst: Wie Selbstwahrnehmung dein Leben verändern kann 

Hast du dich jemals gefragt, wie du wirklich fühlst – nicht nur oberflächlich, sondern tief im Inneren? Oder wie andere Menschen dich wahrnehmen? Der Kontakt zu uns selbst ist eine der wichtigsten, aber oft vernachlässigten Fähigkeiten. Sie beeinflusst, wie wir uns fühlen, wie wir Entscheidungen treffen und wie wir mit anderen interagieren. In diesem Artikel erfährst du, wie du dich selbst besser wahrnehmen und verstehen kannst und warum es manchmal schwerfällt, sich von außen zu betrachten.  

Was bedeutet es, im Kontakt mit sich selbst zu sein?

Selbstkontakt beginnt mit Selbstwahrnehmung – der Fähigkeit, unsere Gedanken, Emotionen und Handlungen objektiv zu reflektieren. Es bedeutet, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wer wir sind, was wir fühlen und warum wir so handeln, wie wir handeln.

Warum ist das wichtig?

  • Selbstakzeptanz: Wenn wir uns selbst verstehen, können wir uns besser akzeptieren.
  • Bessere Entscheidungen: Selbstbewusste Menschen treffen Entscheidungen, die ihren Werten und Bedürfnissen entsprechen.
  • Emotionale Regulation: Du lernst, deine Gefühle zu steuern, anstatt von ihnen kontrolliert zu werden.

Selbstwahrnehmung hängt mit größerer Zufriedenheit im Leben zusammen und hilft uns, proaktiver und bewusster zu handeln.

„Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind. Wir sehen sie, wie wir sind.“

(Ansïs Nin, Schriftstellerin und Philosophin)

Beginne mit Selbstwahrnehmung – die Kunst, dich selbst zu beobachten. Nimm deine Gefühle und Gedanken wahr, ohne zu bewerten.

Wie fühlst du dich in diesem Moment? Kannst du benennen, was in dir vorgeht? 

Studien zeigen, dass nur 10–15 % der Menschen wirklich selbstreflektiert sind. Doch Selbstreflexion ist die Grundlage für emotionale Intelligenz und ein erfüllteres Leben. 

Nutze Selbstreflexion als Werkzeug für dein Wachstum. Sie ist kein Selbstzweck, sondern ein Weg, um über Erfahrungen zu lernen. 

„Wir lernen nicht aus Erfahrung, sondern aus der Reflexion über Erfahrung“

(John Dewey, amerikanischer Philosoph und Pädagoge)

Diese Haltung hilft dir, mit Selbstreflexion alte Muster zu durchbrechen und bewusster zu handeln.

Nimm dir täglich 5 Minuten Zeit, um innezuhalten und dich zu fragen:

  • „Was denke und fühle ich gerade?“
  • „Warum reagiere ich so?“ 
  • „Was habe ich heute über mich gelernt?“
  • „Handele ich im Einklang mit meinen Werten und Bedürfnissen?“
  • „Wo möchte ich wachsen?“ 

Schreib es auf – Journaling hilft, Muster zu erkennen und Klarheit zu gewinnen.

Gefühle sind komplex und oft mehrdeutig. Nutze deine Körperwahrnehmung. Unser Körper reagiert oft auf Emotionen, bevor uns diese bewusst werden. Ein flaues Gefühl im Magen könnte auf Angst hinweisen, während eine entspannte Haltung Zufriedenheit signalisiert. Die Forschung zeigt, dass Körperwahrnehmung eng mit emotionalen Zuständen verbunden ist .

Versuche, deine Gefühle konkret zu benennen, z.B. „Ich fühle mich unsicher“ statt „Ich fühle mich schlecht“. Dies hilft, die Ursachen zu identifizieren und besser mit ihnen umzugehen.

Wie leicht fällt es dir, dich von außen zu sehen?

Sich selbst aus einer externen Perspektive zu betrachten, ist eine Herausforderung für viele. Dies liegt daran, dass wir oft in unseren eigenen Gedanken und Gefühlen gefangen sind.

Warum fällt es uns schwer?

  • Subjektivität: Wir neigen dazu, uns selbst durch eine gefilterte Linse zu betrachten.
  • Kognitive Verzerrungen: Unsere Wahrnehmung wird oft von Vergangenheitserlebnissen und Ängsten beeinflusst.

Doch die Fähigkeit, dich von außen zu sehen, ist entscheidend für persönliches Wachstum.

Wie kann man es lernen?

  • Feedback von anderen einholen: Freunde, Familie oder Kollegen können dir eine objektive Sicht auf dich selbst bieten. Höre zu, ohne dich zu verteidigen – es kann dir zeigen, wo du unbewusst wirkst.
  • Selbstreflexion üben: Stell dir vor, du beobachtest dich selbst in einer Situation, als wärst du eine dritte Person.
  • Externe Perspektiven einnehmen: Manchmal hilft es, sich in die Rolle eines neutralen Beobachters zu versetzen, um Klarheit zu gewinnen.

Wozu ist das alles gut? Was wäre anders oder sogar besser?

Die Entwicklung von Selbstwahrnehmung mag wie eine philosophische Übung erscheinen, aber sie hat praktische Auswirkungen auf dein Leben:

  • Bessere Entscheidungen: Ob privat oder im Business – du triffst Entscheidungen, die zu deinen Werten passen.
  • Gestärkte Beziehungen: Du kannst besser auf deine und die Bedürfnisse anderer eingehen und Konflikte klären.
  • Erhöhte Resilienz: Du entwickelst die Fähigkeit, mit Stress und Rückschlägen umzugehen.
  • Größere Zufriedenheit: Menschen mit hoher Selbstwahrnehmung berichten von einem höheren Maß an Wohlbefinden und Erfüllung.

Ohne diese Fähigkeit könntest du dich oft verloren oder überfordert fühlen. Du handelst, ohne zu verstehen, warum, oder findest dich in unerfüllenden Beziehungen wieder. Mit Selbstwahrnehmung gewinnst du Klarheit über dich und dein Leben.

Der Kontakt zu dir selbst ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein lebenslanger Tanz – mal sanft, mal herausfordernd, aber immer bereichernd. Es erfordert Übung, Geduld und oft auch den Mut, dich mit unangenehmen Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen. Doch die Belohnung ist ein Leben, das nicht nur erfolgreich, sondern auch erfüllend und sinnstiftend ist.

Beginne heute damit, dich selbst besser kennenzulernen – du wirst überrascht sein, wie viel Klarheit und Frieden dir das bringen kann.

Wenn du Unterstützung auf diesem Weg suchst, freue ich mich dich und dein Thema kennenzulernen.

P.S.: Die Kindheit und Jugend sind prägende Phasen, in denen die Weichen für das gesamte Leben gestellt werden. In einer Welt, die immer lauter und schneller wird, ist es für junge Menschen entscheidend, einen sicheren Anker in sich selbst zu finden. Selbstwahrnehmung ist dabei nicht nur „nice-to-have“ – sie ist essentiell für eine gesunde Entwicklung von emotionaler Resilienz, Selbstwertgefühl und sozialer Kompetenz.

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