Mentale Gesundheit: Warum es absolut ok ist, einen schlechten Tag zu haben

Grübeln und sich Sorgen machen, sich ausgebrannt und antriebslos fühlen, reizbar sein ohne Grund, sich leer fühlen und ein sich immer schneller drehendes Gedankenkarussell – das kennst du bestimmt auch. Wir alle haben diese Momente im Leben. Oft fragen wir uns dann: Ist das normal? Woher kommt das? Wie kann ich damit umgehen? Was denken die anderen über mich, wenn ich darüber spreche? Werde ich als „schwach“, „ängstlich“, „nicht belastbar“ abgestempelt? Vielleicht übertreibe ich auch nur und stelle mich an …

Mentale Gesundheit schwirrt aktuell viel in den sozialen Medien, den Schulen, bei Vereinen, in den Unternehmen herum.

Doch es tauchen auch noch große Berührungsängste und viel Unverständnis auf. Heißt das, wir müssen jeden Tag stabil sein – in unserem Fühlen, Denken und Handeln? Was ist, wenn ich mich psychisch wackelig fühle?

Heute ist der World Mental Health Day. Und ich nehme diesen Tag zum Anlass meine Gedanken mit euch zu mentaler Gesundheit zu teilen.

Der Oktober ist oft stürmisch, bringt die dunkle Jahreszeit wieder. Es ist der Monat, in dem wir beginnen uns wieder auf uns zu besinnen, Ruhe einkehren zu lassen, bunte Blätter wirbelnd im Wind zu beobachten. Doch was hat das mit mentaler Gesundheit zu tun? Was ist eigentlich mentale Gesundheit und wie unterscheidet sie sich von der körperlichen Gesundheit? Wozu ist sie wichtig? Und wie können wir für uns sorgen, mental gesund zu sein bzw. zu bleiben?

Viele Fragen, die mir zu diesem Thema durch den Kopf gehen.

Was ist eigentlich mentale Gesundheit? Und wozu ist sie wichtig?

Mentale Gesundheit steht für mich für mentale Stärke und Flexibilität. Wir können Situationen nicht immer beeinflussen jedoch unseren eigenen Umgang damit. Wie wir fühlen, denken und handeln liegt ganz bei uns. Es hängt von unseren Werten und damit unserer Bewertungen ab.

Mentale Gesundheit ist für mich ein fortlaufender Prozess, der mir zeigt, wie ich mit Herausforderungen in meinem Leben umgehe. Es ist für mich die Fähigkeit, mich selbst zu akzeptieren, für mich zu sorgen, tiefe Beziehungen zu mir und anderen zu führen, so dass es sich für mich sinnvoll und „gesund“ anfühlt.

Wie unterscheidet sich mentale Gesundheit von körperlicher Gesundheit? Warum gibt es diese Unterscheidung?

Die Unterscheidung zwischen mentaler und körperlicher Gesundheit ist tief in unserer Kultur und Geschichte verwurzelt, obwohl sie wissenschaftlich zunehmend überholt wirkt.

Die mentale Gesundheit bezieht sich auf im Außen unsichtbare Prozesse wie Gefühle und Gedanken. Daher wird sie oft nicht wahrgenommen. Was der Mensch nicht sieht, ist für ihn nicht da. Körperliche Gesundheit dagegen zeigt oft sichtbare Symptome. Wir haben Schnupfen, Husten und andere offensichtliche Beschwerden. In der Gesellschaft wird das als „echte Krankheit“ akzeptiert – mentale Beschwerden dagegen eher noch als „Charakterschwäche“ stigmatisiert.

Wie können wir für uns sorgen, mental gesund zu sein bzw. zu bleiben?

Mental gesund zu sein und zu bleiben ist mehr als nur nicht mental krank zu sein.

Die WHO definiert die mentale Gesundheit als einen Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.

Es ist also nicht nur die Abwesenheit von psychischen Krankheiten wie Depressionen . Es ist ein aktiver Prozess, der uns psychisches Wohlbefinden ermöglicht.

Mentale Belastungen haben in den letzten zwei Jahrzehnten drastisch zugenommen und das nicht nur bei Erwachsenen. Auch Kinder und Jugendliche leiden immer häufiger unter Ängsten, Sorgen, Zweifeln, Druck und Stress. Der aktuelle DAK-Präventionsradar zeigt: Zwei von drei Kindern in Deutschland berichten von emotionaler Belastung, Müdigkeit oder dem Gefühl, allein zu sein.

Doch was heißt nun mentale Gesundheit fördern? Es geht nicht darum nur mentale Krankheiten zu heilen. Es heißt für mich vor allem, Menschen in jedem Alter den Weg in ein emotional erfülltes und flexibel gestaltbares Leben zu begleiten – ob im Jon, in der Schule, im Verein oder Zuhause.

Innere Stärke und Lebensfreude fördern mentales Wohlbefinden. Ein Gefühl von Sinn, Zugehörigkeit, Selbstwirksamkeit und innerer Zufriedenheit sind zentral für mentales Gesundheit.

Mentale Flexibilität in stürmischen Zeiten

Wie der Oktober ist auch unser Leben mal stürmisch, mal regnerisch, mal sonnig. Für unsere mentale Gesundheit brauchen wir daher in einigen Momenten eine windbeständige Regenjacke, die wir je nach psychischer „Wetterlage“ an- und ausziehen können.

Wir brauchen einen flexiblen Umgang mit unseren Gefühlen und Gedanken. Dabei hilft uns ein Mindset, das darauf beruht, selbst Einfluss nehmen zu können, an das Gute zu glauben und Herausforderungen anzunehmen.

Es ist völlig ok einen schlechten Tag zu haben!

Mentale Gesundheit ist kein Zustand, den wir einmal erreichen und festhalten.

Mentale Gesundheit ist eine Bewegung zwischen guten und schlechten Tagen. Es ist ein Prozess zwischen Anpassung und Vertrauen.

Studien zeigen, dass es wichtig ist auf Herausforderungen, Krisen – schlechte Tage – mit Beweglichkeit zu reagieren. Du kennst sicherlich den Begriff „Resilienz“. Auch dieser ist in aller Munde und wird eng mit mentaler Gesundheit verbunden. Sind wir „resilient“, können wir Widerständen begegnen und finden wieder in unsere innere Stärke zurück. Wir entwickeln Strategien, um Herausforderungen, Krisen zu bewältigen, schöpfen daraus sogar Kraft und entwickeln uns weiter.

Welche Situation fordert dich gerade heraus? Wie kann dir Beweglichkeit in deinen Gedanken und Gefühlen helfen?

Wenn du Unterstützung suchst, freue ich mich dich und dein Thema kennenzulernen.

Leave A Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert